Das poetographische Projekt «Winterthur» zielt darauf ab, eine poetische Karte Winterthurs anzulegen, um den Namen einer Stadt mit seinen Stimmen zu füllen. Gelingen soll das durch Eydus – kurze Gedichte à 5-7-5 Silben über zentrale sowie periphere Orte, die von Winterthurer*innen eingeschickt und vom Kulturmagazin Coucou monatlich abgedruckt werden. Das Projekt startete im Dezember 2018. Dass sich inzwischen mehr als 50 Personen an diesem kommunitären Epos beteiligt haben, zeigt: Die Poetrie ist da, kann von jeder*m gemacht werden und hat in der Eydu-Rubrik des Coucou bloss den Boden gefunden, auf dem sie sich zeigt. In den oxyd Kunsträumen erhielt das Projekt im vom 13. September bis 6. Oktober 2019 die Gelegenheit, die Vielstimmigkeit von der Papierseite auf die Bühne zu holen. Die Eydus wurden nicht nur während 4 Wochen ausgestellt, sondern auch – vertont von Vorleser*innen und Soundbastler*innen – als Audio-Installation erfahrbar. Am Freitag, 4. Oktober, schwärmte zudem eine Schar Poetograph*innen aus und verkörperte in einer Performance das Gemurmel der Stadt Winterthur.