Chasing a Ghost – 30.01.20 bis 03.02.20 @ Gessnerallee Zürich

Den choreografischen Archetyp des Duetts in Frage stellend, inszeniert Alexandra Bachzetsis in ihrem jüngsten Stück Chasing a Ghost diverse Doppelgänger aus Körpern, Sounds, Räumen und Bildern, in einem Spektrum aus Gewalt und Begierde. Im Zentrum dieser Dualität steht der Begriff des Unheimlichen – „the uncanny“: ein entfremdetes Phänomen in einem scheinbar wohlbekannten Kontext. The uncanny verweist aber auch den potentiellen Akt der Transgression. Unsere unterdrückten Impulse und unser Unterbewusstsein können jederzeit in die jeweilige Realitätserfahrungen einbrechen.

Chasing a Ghost umfasst eine Choreografie für fünf Tänzer*innen (einschließlich der Künstlerin selbst), eine von zwei Pianisten live gespielte Originalmusikpartitur, und ein Bühnensetting aus Bewegungen und Bewegtbildern. Trotz ihrer ständigen Beziehung zueinander, werden die Verbindungen dieser Elemente absichtlich gestört. So verwandelt Bachzetsis das Duett in beunruhigende Abbilder und die Bewegung zwischen zwei Körpern in ein ewiges folie-à-deux, das schonungslos den eigenen Blick auf andere und uns selbst herausfordert.

Alexandra Bachzetsis, Zürcher Kunstpreisträgerin 2018, ist eine Grenzgängerin zwischen darstellender und bildender Kunst, zwischen kritischer Recherche und Tanz. Der Ausgangspunkt ihrer Arbeiten sind meist Populärkultur, Massenmedien oder Internetphänomene. Dabei verhandelt sie wie die erotische, affektive und mikropolitische Macht der Geste zurückerobert werden kann. Sowohl die Tate Modern, die Documenta 14, das MoMA NY, das Art Institute Chicago und das Centre Pompidou koproduzierten ihre letzten Arbeiten.

Dorota Sajewska ist für die Dramaturgie des Stückes verantwortlich.

Tickets: www.gessnerallee.ch

Bild: Mathilde Agius